Building Information Modeling (BIM), oder auf Deutsch Gebäudedatenmodellierung, ist eine modellbasierende Planungsmethode.
Die Basis bildet ein 3D-Modell aus attributierten Bauteilen – also die Kombination von 3D-Geometrie mit alphanumerischer Information.
Obgleich von der Herstellerseite dieser Systeme endlos scheinende Einsatzmöglichkeiten und Erfolgspotenziale propagiert werden, herrscht bei den Anwendern wie Bauherren, Betreibern und Planern diesbezüglich große Unsicherheit und ein heterogenes Meinungsbild.
Studien und Praxisbeispiele zeigen, dass sich durch den Einsatz von 3D-Modellen in der Planungsphase ein erhebliches Potenzial zur Qualitäts- und Effizienzsteigerung im Bau- und Nutzungsprozess erschließen lässt. Speziell die Anwendbarkeit effizienter und integrativer Methoden des Planens und Konstruierens wird durch die Entwicklung und Anwendung innovativer AEC-Systeme (Architecture, Engineering and Construction) entscheidend verbessert.
Die Basis zur Integration der einzelnen Prozesse ist ein konsistentes, virtuelles Bauwerksmodell, das über die verschiedenen Phasen der Planung, Erstellung und Nutzung fortgeschrieben wird. In diesem Modell werden die räumliche Struktur, Bauteile und Attribute (z.B. Bauteiltyp, verwendete Materialien, bauphysikalische Eigenschaften, Ausstattung und Kosten) abgebildet und verwaltet.
In den USA, Großbritannien und den skandinavischen Ländern ist der Einsatz der Planungsmethode BIM bereits etabliert oder wird seitens des Gesetzgebers gefordert und gefördert.
Im D-A-CH-Bereich, insbesondere in Deutschland, steht die Einführung dieser integrierten Planungsmethode noch am Anfang.
Obwohl Software-Applikationen verfügbar sind, die modellbasierend ein Kostenmanagement, eine Bauablaufsimulation oder komplexe Simulationen zur optimierten Auslegung der technischen Anlagen sowie die Detektion räumlicher geometrischer Konflikte längst ermöglichen, ist deren wertschöpfende Anwendung noch nicht weit verbreitet.
Ausnahmen bilden bisher einige innovative Bauunternehmer und Generalplaner sowie vereinzelte Pilotprojekte.
Ein spezielles Augenmerk ist auf die Situation der Planer zu richten, denen es mit den derzeitigen Rahmenbedingungen schwerfällt, wirtschaftlich erfolgreich zu agieren und effizient qualitativ hochwertige und nachhaltige Planungsleistungen zu erarbeiten. Zudem schöpfen sie die Potenziale ihrer erworbenen CAD-Software hinsichtlich BIM nur zu einem geringen Teil aus. Moderne, modellorientierte CAD-Systeme werden oft nur als "digitales 2D-Zeichenbrett" eingesetzt. Das mögliche Potenzial der hohen Informationsdichte der Planungsmethode BIM bleibt durch diese Arbeitsweise für alle Folgeprozesse ungenutzt.
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Entscheidend bei der Planungsmethode BIM ist die Planung der Planung mit BIM und der Einsatz der richtigen Software.
Es gibt externe und interne Faktoren, die für den Einsatz der Planungsmethode BIM sprechen.
Seit 2010 ist BIM für alle Projekte über einem Volumen von 20 Mio. DKK vorgeschrieben. Mittlerweile wurde dies sogar für Bauvorhaben mit einem Volumen ab 5 Mio. DKK verplichtend.
Erste Pilotprojekte und Orientierungshilfen werden schon seit 2000 verwendet und umgesetzt. Aktuell sollen die Erfahrungen auf Infrastrukturprojekte übertragen werden.
Seit 2012 ist BIM für alle Projekte mit einem Bauvolumen ab 10 Mio € vorgeschrieben. Es wurde eine Konzeptbibliothek für die bebaute Umgebung (CB-NL) geschaffen, dies ist ein niederländischer Ableger des buildingSMART Data Dictionary.
In Norwegen ist BIM für alle Projekte seit 2010 vorgeschrieben. BIM wird nicht nur von staatlicher Seite aus unterstützt und getragen, sondern auch von den Verbänden mitgefördert.
Seit 2013 ist BIM hier für größere Architekturprojekte vorgeschrieben. 2014 folgten größere Ingenieursprojekte.
Ab 2015 werden die Regelungen auch für kleinere Architektur- und Ingenieursprojekte vorgeschrieben, allerdings ist hier zu beachten, dass diese Vorschrift Level 3 BIM vorgibt. Ebenso soll bis 2015 die BIM-Übernahmerate bei 80% liegen.
In Großbritannien ist der Einsatz von BIM bei Projekten ab 5 Mio. £ seit 2009 vorgeschrieben ab 2016 soll die Vorschrift auf ein verplichtendes Level 2 angehoben werden. Des weiteren hat sich eine BIM task Group gebildet, die dabei hilft, die Regierungsstrategie umzusetzen.
In den USA gibt es Vorschriften und Mandate nicht nur auf Bundeseben sonder ebenso für die einzelnen Staaten. Sie führen zu vielen verschieben, bereits weit entwickelten, Vorschriften.
In Deutschland gibt es bisher nur einen BIM-Leitfaden, welcher Ende 2013 herausgegeben wurde. Es bestehen aber mehrere Ausschüsse und Verbände, die sich um die Normung eines BIM-Standards bemühen.